CanAid Projekt

Das CanAid-Projekt ist ein innovatives und interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich den sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen verschiedener Abgabeformen von Konsumcannabis in den 16 deutschen Bundesländern widmet.

Im Zuge der Legalisierung des privaten Konsums und Eigenanbaus von Cannabis im April 2024 wurde dieser Studienansatz entwickelt, um den neu geschaffenen gesetzlichen Rahmen systematisch zu evaluieren. Ziel ist es, eine fundierte wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, die zukünftige Entscheidungen im Umgang mit Konsumcannabis unterstützt.

Im Kern untersucht das CanAid-Projekt, wie unterschiedliche, kontrollierte Zugangswege zu Cannabisprodukten – sei es durch den traditionellen stationären Handel oder den sicheren Online-Versand – das Konsumverhalten, die öffentliche Sicherheit und die wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland beeinflussen. Ausgewählte Teilnehmende erhalten für einen begrenzten Zeitraum die Möglichkeit, unter strengen Kontrollen qualitativ hochwertige Cannabisprodukte zu beziehen. Dabei werden unter anderem die Qualität der Produkte sowie die konsumierten Mengen genau erfasst und analysiert.

Regionale Unterschiede und Online-Versand

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich der Effekte in urbanen und ländlichen Regionen. Hierbei wird untersucht, ob und wie sich der Zugang zu Cannabis, insbesondere über den Online-Versand, in Gebieten mit unterschiedlicher Versorgungsstruktur unterschiedlich auswirkt. In ländlichen Regionen, in denen traditionelle Bezugsquellen oftmals weniger zugänglich sind, könnten sich hierbei spezifische Verhaltensmuster abzeichnen. Ebenso wird die Rolle einer intensiven Aufklärung und Suchtprävention durch geschultes Personal beleuchtet, um potenzielle Risiken des Konsums frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.

Wissenschaftliche Standards und Ethik

Die wissenschaftliche Herangehensweise des Projekts folgt strengen internationalen Standards und ethischen Richtlinien. Die Studie ist als unabhängige, ergebnisoffene Untersuchung konzipiert, deren Resultate während der gesamten Studiendauer kontinuierlich erhoben und ausgewertet werden. Die gesamte Projektdauer ist auf fünf Jahre festgelegt, wobei alle Teilnehmenden über einen Beobachtungszeitraum von vier Jahren hinweg begleitet werden. Dieser longitudinale Ansatz ermöglicht es, langfristige Trends und Auswirkungen des kontrollierten Zugangs detailliert zu erfassen.

Ziele und Ausblick

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur zur Debatte um die zukünftige Regulierung von Konsumcannabis beitragen, sondern auch konkrete Ansatzpunkte zur Optimierung der bestehenden gesetzlichen Regelungen bieten. Neben der Untersuchung sozialer und wirtschaftlicher Folgen werden Fragen zur öffentlichen Sicherheit, zur Effektivität von Suchtpräventionsmaßnahmen sowie zu Unterschieden im Konsumverhalten bei alternativen Darreichungsformen (z. B. Edibles und Drinkables) eingehend analysiert.

Mit dem CanAid-Projekt leistet die World Plant Society gGmbH einen wesentlichen Beitrag zur evidenzbasierten Bewertung der Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis. Die Ergebnisse werden – selbstverständlich unter Wahrung höchster Datenschutz- und Ethikstandards – sowohl während als auch nach Abschluss der Studie veröffentlicht, um eine transparente Informationsbasis für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu schaffen.